Alles was Sie über Drehmomentschlüssel wissen müssen

Editorial team|6 Minuten Lesezeit

Ein Drehmomentschlüssel ist eine spezielle Art von Schraubenschlüssel, der zum Anziehen von Muttern und Bolzen auf einen genau festgelegten Drehmomentwert verwendet wird. Ein Drehmomentschlüssel hat eine quadratische Spitze, die in alle gängigen Steckschlüsseleinsätze passt. Er ist ein hochwertiges Messwerkzeug, welches für die Qualität der ausgeführten Arbeit unerlässlich ist.

 

Optimaler Einsatz des Drehmomentschlüssels
Ein Drehmomentschlüssel ist ein empfindliches Messwerkzeug. Bei guter Pflege und Wartung kann man den Drehmomentschlüssel über viele Jahre nutzen. Bei der Verwendung sollten sie folgende Punkte beachten:

  • Drehmomentschlüssel sind nicht zum Lösen von Muttern und Schrauben geeignet
  • Drehmomentschlüssel werden unzuverlässig, wenn der eingestellte Wert regelmäßig überschritten wird
  • Ziehen Sie Muttern oder Bolzen nicht zu fest an (z.B. mit einem Pneumatikschlüssel), bevor Sie mit einem Drehmomentschlüssel das korrekte Anzugsdrehmoment aufgebracht haben. Es sollte immer noch möglich sein, die Muttern oder Bolzen anzuziehen. Wenn Sie sofort ein Klicken hören, ist das Anzugsdrehmoment zu hoch und der Drehmomentschlüssel wurde unnötig belastet.
  • Arbeiten Sie mit beiden Händen: Verwenden Sie eine Hand, um den Schaft oder ein anderes Zubehörteil an seinem Platz zu halten, während Sie mit der anderen Hand langsam die erforderliche Drehbewegung ausführen.
  • Die Faustregel lautet ‚fest ist fest‘. Drehen Sie den Drehmomentschlüssel immer langsam, bis er einrastet. Wenn es erneut klickt, wirkt sich das negativ auf Ihre Konstruktion aus.
  • Lösen Sie sofort nach der Verwendung die Spannung des Drehmomentschlüssels. Wenn der Schraubenschlüssel in der eingestellten Spannung verbleibt, wird die innere Spiralfeder zu lange nach innen gedrückt, wodurch sie sich allmählich verkürzt. Schon ein Bruchteil eines Millimeters beeinträchtigt die Genauigkeit!
  • Stellen Sie sicher, dass Sie das Anzugsdrehmoment der Schraube kennen. Dies ist das Drehmoment (Kraft x Hebel), das Sie zum Anziehen der Schraube verwenden. Das Anzugsdrehmoment wird in Newtonmeter (Nm) ausgedrückt. Wenn Sie z.B. eine Kraft (F) von 10 kg verwenden, um das Ende eines ein Meter langen Doppelmaulschlüssels (d) nach unten zu drücken, erzeugen Sie ein Drehmoment (M) von 100 Nm (10 kg = ca. 100 N). Da dies in der Praxis jedoch nicht möglich ist, verwendet man einen Drehmomentschlüssel, um die Schraube kontrolliert anzuziehen. Wenn der eingestellte Wert erreicht ist, hören oder fühlen Sie ein Klicken.
  • Eine geschmierte Schraube kann mit weniger Kraft angezogen werden, so dass auch das erforderliche Anzugsdrehmoment im Vergleich zu einer Schraube ohne Schmierung reduziert wird. Umgekehrt erfordert die gleiche Schraube ohne Schmierung – mit einem höheren Reibungskoeffizienten – ein höheres Anzugsdrehmoment. Deshalb ist es wichtig, den Reibungskoeffizienten zu kennen. Wenn Sie ihn nicht kennen, besteht die Gefahr, dass die Schraube nicht angezogen oder das Gewinde beschädigt wird. Für neue und ungeschmierte Schrauben wir oft ein Reibungskoeffizient von µ 0,14 verwendet.

Zielwerte
Bei Schrauben mit einer Kopfgeometrie dürfen Sie nicht mehr als 80 % des Anzugsdrehmoments als Zielwert verwenden. Beispiel: M12, Qualität 10,9 = 125 Nm x 0,8 = 100 Nm

Prüfung von Drehmomentschlüsseln
Drehmomentschlüssel unterliegen der ISO-Norm für manuelle Drehmomentwerkzeuge (ISO 6789). Das bedeutet, dass Unternehmen, die auf der Grundlage der ISO-Norm arbeiten, ihre Werkzeuge jährlich prüfen lassen müssen. Sie erhalten dann ein Prüfzertifikat, um im Falle eines Audits für die Unternehmen einen Nachweis zu haben.

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