Wälzlager richtig warten: 6 Tipps für eine lange Lebensdauer

Editorial team|4 Minuten Lesezeit

Die Wartung von Wälzlagern ist sehr wichtig, um ungeplanten Stillstand zu verhindern, Reparaturkosten niedrig zu halten und Sicherheitsrisiken zu minimieren. Die folgenden Tipps, die wir zusammen mit dem Lager Spezialisten Schaeffler erstellt haben, unterstützen Sie dabei, die Lebensdauer und Leistung von Wälzlagern optimieren.  

Tipp 1: Sorgfältiges Handling

Wälzlager werden aus gehärtetem Kugellagerstahl hergestellt, der im Allgemeinen nicht korrosionsbeständig ist. Daher sollten Sie Wälzlager immer mit sauberen, trockenen Händen anfassen oder saubere Handschuhe verwenden. So verhindern Sie Korrosion und Verschmutzung. Achten Sie beim Umgang mit Lagern ohne Dichtung sorgfältig darauf, dass keine Verunreinigungen in das Lager eindringen können.


Tipp 2: Richtige Lagerung

Bewahren Sie Lager nach Möglichkeit in der Originalverpackung auf. Nehmen Sie ein Lager erst unmittelbar vor dem Einbau aus der Originalverpackung. Wenn Sie die Verpackung nicht mehr haben, verpacken Sie die Lager in VCI-Papier (Korrosionsschutzpapier) und/oder eine Plastiktüte. Wälzlager sollten bei geringer Luftfeuchtigkeit in einer sauberen, kühlen Umgebung und frei von Staub, Vibrationen und Erschütterungen gelagert werden.

Extra-Tipp: Lagern Sie Ersatz-Lager nie aufrecht stehend, sondern immer liegend. Und achten Sie auf Sauberkeit am Arbeitsplatz, wenn Sie ein Lager vor dem Einbau oder nach dem Ausbau ablegen.


Tipp 3: Sorgfältige Reinigung

Neue Lager sind mit einem Konservierungsöl versehen, das in der Regel vor dem Einbau nicht entfernt werden muss. Wird ein Lager dagegen wiederverwendet, sollten Sie es mit einem Lösungsmittel gründlich reinigen und anschließend sofort neu schmieren, zum Beispiel mit einem Korrosionsschutzöl. Verwenden Sie zur Reinigung des Lagers und der angrenzenden Bauteile immer fusselfreie Tücher.

Extra-Tipp: Reservieren Sie einen Behälter für die Reinigung von Lagern und verwenden Sie ihn nie für andere Zwecke.


Tipp 4: Korrekter Einbau

Wenn ein Wälzlager vorzeitig ausfällt, ist das in etwa 16 % der Fälle die direkte Folge von schlechter Wartung. Grundsätzlich gilt, dass beim Einbau niemals Montagekräfte über die Wälzkörper übertragen werden dürfen. Auch darf niemals direkt auf die Lagerringe geschlagen werden (z. B. mit einem Hammer). Vergewissern Sie sich vor dem Einbau, dass alle Bauteile die richtigen Abmessungen haben und dass sie sauber und unbeschädigt sind. Einige Lagertypen, wie Schrägkugellager oder Kegelrollenlager, müssen bei der Montage oft mit einem gewissen Spiel eingestellt werden. Vergewissern Sie sich vorab, dass Sie die entsprechenden Spieldaten parat haben. Wegen der erforderlichen Präzision ist es meist sinnvoll, beim Einbau einen Fachmann hinzuzuziehen. Müssen Lager bei der Montage geschmiert werden, prüfen Sie vorab, ob der richtige Schmierstoff vorhanden ist (auch auf das Verfallsdatum achten!) und wie hoch die vorgegebene Schmierstoffmenge pro Lager ist.

 

Tipp 5: Einsatz von Spezialwerkzeug

Für den Ein- und Ausbau von Lagern gibt es spezielle Werkzeuge, z. B. Lagerabzieher, Befestigungssätze, Induktionsheizgeräte und Hydraulikmuttern. Diese Werkzeuge sind speziell für einen reibungslosen Ein- und Ausbau konzipiert, so dass das Beschädigungsrisiko auf ein Minimum reduziert wird.


Tipp 6: Regelmäßige Inspektion

Um Abweichungen oder Schäden rechtzeitig zu erkennen, sollten Sie die Lager regelmäßig kontrollieren. Veränderungen der Temperatur, des Geräuschs oder der Vibration können auf ein Lagerproblem hinweisen. Die Qualität des Schmierfetts, das bei der Nachschmierung aus dem Lager austritt, gibt oft Aufschluss über den Zustand des Lagers selbst. Nach dem Ausbau sollten Sie jedes Lager sorgfältig untersuchen, bevor Sie entscheiden, ob es wiederverwendet werden kann oder ersetzt werden muss.

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