3 Faktoren für die richtige Sägekette Auf diese Kriterien sollte man bei der Auswahl achten
Es gibt zahlreiche Variationen von Sägeketten, die im Wesentlichen zunächst durch unterschiedliche Kettenteilungen, -längen und -breiten bestimmt werden. Dabei spielt die Größe der Säge und die Länge der Schneidgarnitur eine wichtige Rolle. Je nach Einsatzbedarf und Vorlieben gilt es also bereits beim Kauf einer Kettensäge die richtige Entscheidung zu treffen.
1. Kettenteilung
Die Größe der Kette wird auch Kettenteilung genannt und in Zoll angegeben. Um die Größe zu bestimmen, misst man den Abstand von drei aufeinanderfolgenden Nietbolzen, jeweils von der Nietenmitte, und teilt diesen Wert durch zwei. (siehe Abbildung 1)
Für jeden Anwendungsbereich gibt es eine geeignete Kettenteilung. Welche Teilungen es am Markt gibt, haben wir in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Teilung (Zoll) | Einsatzzweck |
1/4" |
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3/8" Flaches Profil (LP) |
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3/8" |
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0,404" |
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2. Kettenlänge
Die Länge der Kette wird durch die Anzahl der Treibglieder bestimmt. Je mehr Treibglieder an einer Kette vorhanden sind, desto länger ist sie. Die Anzahl der benötigten Treibglieder hängt von der Länge der Führungsschiene ab. Einige Hersteller drucken die Informationen direkt auf das Produkt – ein Blick lohnt sich also in jedem Fall, um eine zuverlässige Information über die benötigte Kettenlänge zu erhalten.
Tipp: Sollte die Information nicht mehr lesbar oder nicht aufgedruckt sein, kann die Länge auch durch das Abzählen der Treibglieder bestimmen werden. Am besten legt man die Kette dazu flach auf die Seite und markiert sich das erste Glied, bei der die Zählung beginnt.

3. Treibgliedstärke
Die Breite einer Kette wird an der Treibgliedstärke, also der Nutbreite der Führungsschiene definiert. Die Nutbreite und die Stärke des Treibglieds müssen unbedingt übereinstimmen, da sonst die Kette nicht sicher geführt und angetrieben werden kann! Markenketten wie beispielsweise von Stihl arbeiten standardmäßig mit 1,6 mm Nutbreite, wohingegen Husqvarna mit 1,5 mm Treibgliedstärke arbeitet.
Gängige Kettenbreiten am Markt sind: 0,043” (1,1mm) / 0,050” (1,3mm) / 0,058” (1,5mm) / 0,063” (1,6mm).
Tipp: Wird die Stärke des Treibglieds nicht auf der Führungsschiene angezeigt? Mit einem digitalen oder analogen Messschieber kann die Stärke des Treibglieds im Handumdrehen bestimmt werden.

Stärke in mm | Stärke in Zoll | Anwendung |
1,1mm | 0.043" | - Für leichte Kettensägen und Akkumaschinen |
1,3mm | 0.050" | - für leichtere Kettensägen und Benzin-Motorsägen |
1.5mm | 0.058" | - universelle Stärke - meist für reine Benzinmaschinen - (semi)professioneller Einsatz |
1.6mm | 0.063" | - universelle Stärke - (semi)professioneller Einsatz |
Alles auf einem Blick

Was gibt es noch zu wissen?
Halb- oder Vollmeißel
Es gibt zwei Typen von Schneidwerken. Je nach Einsatzbereich und Vorlieben werden die beiden Varianten Vollmeißel und Halbmeißel voneinander unterschieden: Der wesentliche Unterschied ist der Aufbau des Schneidezahns. Bei einem Halbmeißel ist dieser abgerundet.
Halbmeißel:
- Schneidzahnform ist abgerundet
- geeignet für Holz, das durch Sand oder Kies verunreinigt ist
- Schnittdauer im Vergleich zu Vollmeißel länger
- Konstante Leistung mit feinem Schnitt

Vollmeißel:
- Schneidezahnform ist kantig und spitz
- professioneller Einsatz
- geeignet für sauberes Holz (ohne Verunreinigung wie Kies oder Sand)
- schnellere Schnittdauer als Halbmeißel
- durch aggressiveres Schneidverhalten schneller stumpf und grober Schnitt

Sicherheitsketten
Beim Arbeiten mit vor allem leichten Kettensäge kann es schneller zu Rückschlägen, auch Kick-Backs genannt, kommen. Daher empfiehlt es sich, eine Sägekette mit Sicherheitstreibglieder zu verwenden. Eine zusätzliche Erhöhung liegt vor dem Tiefenbegrenzer und leitet das Holz weicher und weniger aggressiv über das Schneidewerk. Sicherheitsketten sorgen für ein rückschlagarmes, angenehmes und damit sicheres Arbeiten.
Tipp: Sollte es trotz Sicherheitskette zu vermehrtem Ruckeln bei der Arbeit kommen, sollte Abstand von Schneidwerk und Sicherheitsglied überprüft werden. Ist dieser beispielsweise nach dem Schliff zu groß, kommt es zu einer aggressiveren Verarbeitung. In diesem Fall muss die Höhe des Sicherheitsglieds angepasst werden.
Sägeketten für besonders hohe Ansprüche
Bei der Hartmetallkette handelt es sich um besonders robuste und stabile Sägeketten. Sie werden vor allem bei Rettungssägen und besonderen Einsätzen verwendet. Durch die Verstärkung des Schneidwerkes zeichnet sich die Kette besonders durch eine lange Lebensdauer aus. Beim Nachschleifen muss jedoch in jedem Fall ein Fachhändler aufgesucht werden.
Eine weitere, robuste Variante bietet Kramp mit der titanbeschichteten Sägekette. Durch die robuste Beschichtung bleibt sie besonders lange scharf, vor allem wenn das Schnittgut verunreinigt ist. Das kommt vor allem bei Lagerholz oder nach dem Holzrücken aus dem Wald vor.

Und zum Schluss:
Schneidgarnituren sollten in regelmäßigen Abständen getauscht werden, um Unfälle zu vermeiden und eine gleichbleibende Qualität sicherzustellen. Die Wahl der Kettensäge und der Kette hängt von den eigenen Vorlieben aber auch von dem Anwendungszweck ab. Besonders effizient lässt sich im professionellen Bereich mit einer Vollmeißelkette arbeiten. Für den universelleren Einsatz greift man am besten zu einer Halbmeißelkette. Die Abwägung von Sicherheitstreibgliedern ist anhand des Einsatzes, aber auch der eigenen Fähigkeiten zu treffen. In jedem Fall sollten Sie die Kette regelmäßig schleifen und ölen, um eine lange und ergiebige Lebensdauer zu haben.
